Lo siento, esta página no existe en español
Presseeinladung vom 27.09.2018
Kerpen-Buir, 27. September 2018. Aufgrund des bevorstehenden Endes der Räumungen im Hambacher Forst laden die Initiative Buirer für Buir, Aktivist*innen der Besetzung im Hambacher Forst, Ende Gelände und die Aktion Unterholz für morgen, Freitag, den 28.09., um 10 Uhr zu einer gemeinsamen Pressekonferenz ein. Bei dem seit zwei Wochen andauernden Großeinsatz im Hambacher Forst wurden mit einem Großaufgebot der Polizei auf Befehl der Landesregierung hunderte Bäume gefällt. Über 10.000 Menschen beteiligten sich im Rheinischen Braunkohlerevier an Protesten für einen sofortigen Kohleausstieg und den Erhalt des Waldes. Nach dem tragischen Tod des Journalisten Steffen Meyn wurde die Räumung offiziell kurzzeitig unterbrochen, Ruhe und Trauer waren wegen der permanenten Polizeioperation im Wald allerdings nicht möglich.
Die Pressekonferenz findet auf dem Hambi-Solidaritäts-Camp auf der Obstwiese in Kerpen-Manheim statt, am Ende der Straße “Am Wäldchen”. Anschließend sind Interviews mit aus Baumhäusern geräumten Aktivist*innen möglich. Ab 11.30 laden wir zu einer Besichtigung der Zerstörung im Wald ein. Auch dort werden Interviews möglich sein.
Die Räumung der Baumhäuser befeuerte den Protest. Im Wald verzögerten Tunnel, Lock-Ons, Kletteraktionen und Sitzblockaden die Räumung. Vergangenen Sonntag demonstrierten 8.000 Menschen beim bisher größten Waldspaziergang, von denen viele trotz polizeilichem Verbot in den Wald hinein gingen. Aktivist*innen der Aktion Unterholz gelangen immer wieder in den Wald und unterstützten die dortigen Besetzer*innen mit Sitzblockaden. Bundesweit gab es Solidaritätsdemonstrationen in mehr als einem dutzend Städten.
Für den nächsten Waldspaziergang am 30.09. haben sich tausende Teilnehmer*innen angekündigt. Dort soll mit einer roten Linie ein starkes Symbol für den Erhalt des Waldes gesetzt werden. Das Aktionsbündnis Ende Gelände wird bei zwei Aktionen am 06.10. und vom 25. – 29.10.2018 Kohleinfrastruktur von RWE blockieren. Hierfür ist auch eine Anreise per Sonderzug von Prag über Berlin mit 900 Personen geplant. In Kreisen der Waldbesetzer*innen wird eine Wiederbesetzung diskutiert, deren genauer Ablauf derzeit koordiniert wird.
Zur Räumung und zu geplanten Aktionen äußern sich Vertreter*innen des breiten Protestspektrums wie folgt:
„RWE und die Landesregierung zerstören nicht nur den Hambacher Forst, sondern auch den sozialen Frieden hier in der Region. Im Forst zeigt sich das wahre Gesicht der deutschen Klimapolitik. Dies sorgt dafür, dass Angela Merkels Klimaambitionen und das Pariser Abkommen nun völlig unglaubwürdig werden. Wir müssen den Wald erhalten und aus der Kohle aussteigen“, so Hubert Perschke von der Initiative Buirer für Buir.
„Nach sechs Jahren Besetzung sollte ein Jahrhunderteinsatz der Polizei den Wald räumen. Es hat Millionen gekostet, hunderte Aktivist*innen aus dem Wald zu bringen. Schon während der Räumung gab es erste Wiederbesetzungen und auch in Zukunft wird der Wald besetzt sein. Wir werden täglich mehr und um jeden Baum kämpfen“, sagt Aktivistin Alaska von der Waldbesetzung im Hambacher Forst.
„Die Landesregierung zerstört für den RWE-Konzern mit Gewalt die Baumhäuser und versucht, die Bewegung einzuschüchtern. Unser Widerstand wird aber immer größer, sie können uns nicht stoppen. Im Oktober wird Ende Gelände mit zwei Massenaktionen zivilen Ungehorsams nach Hambach kommen“, sagt Kathrin Henneberger vom Bündnis Ende Gelände, die zu den Aktionen jeweils Tausende Aktivist*innen aus ganz Europa erwartet.
„Die Proteste gegen die Räumung der Baumhäuser waren erst der Anfang. Die Annahme, dass die Kohle unter dem Hambacher Forst abgebaggert werden kann, ist eine Illusion. Die Zivilgesellschaft wird das nicht zulassen. Mit unseren Aktionen sorgen wir selbst für den Kohleausstieg, denn auf die Regierung ist augenscheinlich kein Verlass“, so Jan Pütz von der Aktion Unterholz.
Kontakt:
Für Hintergrundgespräche, Interviews oder bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Auch Studiointerviews in Köln, Düsseldorf und Berlin sind möglich.
Buirer für Buir: Hubert Perschke, 01515 566 0800, info@buirerfuerbuir.de
Waldbesetzung: Momo, press_hambachforest@riseup.net
Ende Gelände: Kathrin Henneberger, 01575 0861453, presse@ende-gelaende.org , ende-gelaende.org
Aktion Unterholz: Jan Pütz, 0177 996957489, presse_unterholz@riseup.net , aktion-unterholz.org
Die Pressekonferenz findet am 28.09.2018 um 10.00 Uhr auf dem Hambi-Solidaritätscamp auf der Obstwiese in Kerpen-Manheim statt, am Ende der Straße “Am Wäldchen”. Nach der Pressekonferenz können Waldbesetzer*innen und Augenzeug*innen der Räumungen interviewt werden. Anschließend laden wir zu einer Besichtigung der Zerstörung im Hambacher Forst ein.