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Leitfaden für Unterstützungsarbeit in Calais
Calais als Ort der Menschenfeindlichkeit ist kaum bekannt und wird medial und politisch weiterhin unsichtbar gemacht. Calais ist der Ort, an dem sich Frankreich und Großbritannien am nächsten sind und somit die Verbindung zwischen der EU und Großbritannien. Dieser Ort ist schon seit Jahrzehnten Bestandteil vieler Migrationsrouten. Exilierte, die in Großbritannien Familie oder Communities haben, sich dort eine bessere Chance auf Arbeit erhoffen, die Sprache schon beherrschen, o.Ä. versuchen beständig, von Calais aus überzusetzen.
Die Geflüchteten werden in Calais unsichtbar gemacht, kriminalisiert und durch die krasse Polizeipräsenz ständig kontrolliert. Alle 48 Stunden werden Camps in Calais durch die Polizei geräumt, Eigentum wird beschlagnahmt und der Boden wird gepflügt. Diese Menschenfeindlichkeiten gehören in Calais zum Alltag der Exilierten.
Diese Zustände basieren auf Jahrhunderten der (Neo-)Kolonialität, der weißen Vorherrschaft und des strukturellen Rassismus. Sie basieren auf einem System, von dem wir profitieren. Deswegen müssen wir Verantwortung für Calais übernehmen. Vor Ort mitzuarbeiten wird weder den strukturellen Rassismus, noch die kolonialen Kontinuitäten dahinter
aufbrechen. Trotz dessen müssen wir daran arbeiten, die Zustände für Geflüchtete zu verbessern.
Wir waren als Kleingruppe vor Ort und haben in der Refugee Community Kitchen mitgearbeitet, um warme Mahlzeiten zuzubereiten. Organisationen, wie die RCK sind selbstorganisierte Strukturen, die auf Mitarbeit von Volunteers angewiesen sind. Was die Schritte sind, um dort oder in anderen Strukturen in Calais effektiv mitzuarbeiten, haben wir in diesem Leitfaden festgehalten. Dabei geht es nicht nur um das Organisatorische, sondern auch um die Reflektion, die es einem ermöglicht die Arbeit für sich und die Betroffenen gut zu gestalten.
Download des Leitfadens als PDF (Stand April 2021):
https://www.ende-gelaende.org/wp-content/uploads/2021/04/LeitfadenCalais21-1.pdf