Liebe Klimabewegte, Kapitalismusentnervte und Freund*innen des guten Lebens,

im Mai diesen Jahres hat „Ende Gelände“ mit mehreren Tausend Aktivist*innen in der Lausitz für ein Wochenende die Infrastruktur des zweitgrößten deutschen Braunkohlereviers blockiert. Das war großartig, doch für Kohleausstieg und Klimagerechtigkeit müssen wir weiter kämpfen. So will etwa die Landesregierung Nordrhein-Westfalens noch 30 weitere Jahre am Braunkohleabbau festhalten. Das wäre klimapolitisch eine Katastrophe. Um diese abzuwenden, gilt es sich weiter mit der fossilen Industrie anzulegen: RWE betreibt im rheinischen Revier die größten Braunkohletagebaue Europas und ist tief mit der Landespolitik verquickt. Dort fand im letzten Jahr die erste „Ende Gelände“-Massenaktion statt, und dorthin wollen wir auch 2017 wieder viele Menschen mobilisieren, denn Klimaschutz bleibt Handarbeit.

Mit der Organisation für 2017 wollen wir am Wochenende vom 30. September bis zum 2. Oktober in Berlin starten. Wir laden dazu alle ein, die in die bisherigen „Ende Gelände“-Kampagnen involviert waren, aber insbesondere auch alle, die jetzt neu einsteigen wollen. Dazu wird dieser Auftakt der ideale Anlaufpunkt sein: Wir werden in offenen Debatten unsere Aktionspläne fürs nächste Jahr entwickeln, offene Fragen aus dem Auswertungsprozess der letzten Aktionen aufgreifen, uns in Arbeitsgruppen organisieren und abends gemeinsam auf unsere Pläne anstoßen.

Das Programm beginnt am Freitag um 18 Uhr mit dem gemeinsamen Abendessen und endet am Sonntag gegen 16 Uhr . (Montag ist (Staats-)Feiertag!) Dazwischen findet der bewährte Wechsel von Kleingruppen und Plena statt, in denen sowohl strategische Debatten als auch Entscheidungen zur Organisationsstruktur eine Rolle spielen werden.

Wenn ihr in Berlin dabei sein wollt, meldet euch doch bitte kurz unter ende-gelaende-anmeldung@riseup.net , damit wir Essensversorgung, Kinderbetreuung und Schlafplätze (bitte sagt uns, ob ihr welche benötigt) besser planen können. Veganes Essen für alle Mahlzeiten wird gegen Spende bereitgestellt.

Das Treffen findet in Räumen der Technischen Universität (TU) Berlin in der Nähe des Zoologischen Gartens statt. Am Freitag und Samstag werden wir im Mathematikgebäude sein und am Sonntag im Hauptgebäude. [1] Bitte vor Ort auf die Ausschilderung achten!

Übrigens: Für 2017 wird ein breiteres Aktionskonzept im rheinischen Braunkohlerevier geplant. Verschiedene Akteur*innen der Klimabewegung – von Bürgerinitiativen über Umweltverbände bis zu Waldbesetzer*innen – wollen dort mit unterschiedlichen Aktionsformen für den Kohleausstieg und eine sozial-ökologische Transformation streiten. Dazu wird vom 28.-30. Oktober eine Aktionskonferenz in Köln stattfinden. Welche Rolle „Ende Gelände“ in diesem „Flächenkonzept“ spielen kann, wird bei unserem Auftakttreffen in Berlin diskutiert.
In welcher Form wir weiter in der Lausitz intervenieren ist noch offen und wird bei diesem Treffen ebenfalls ein Thema sein.

Auf geht’s, ab geht’s, Ende Gelände!

[1] siehe Campus-Lageplan (MA = Mathematikgebäude, H = Hauptgebäude) – nächster U-Bahnhof ist Ernst-Reuter-Platz (U2).