Pressemitteilung 20.05.2021
++„Solidarisch geht anders!“ – Breites Bündnis startet Kampagne ++ Erste Aktionswoche ab 8. Juni ++
Berlin, 20. Mai 2021
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Raus aus der Krise – nicht zurück“ will das Kampagnenbündnis „Solidarisch geht anders!“ Angesichts der aktuellen Krisenpolitik und sich verschärfender sozialer Ungleichheit fordern mehr als 60 Organisationen der Zivilgesellschaft umfassende Maßnahmen für gerechte und ökologische Auswege aus der Corona-Krise. Bis Oktober sind mehrere thematische Aktionstage geplant. Auftakt ist eine gesundheitspolitische Aktionswoche vom 8. bis 16. Juni, bei der die Patentfreiheit von Impfstoffen im Mittelpunkt steht.
In einem heute veröffentlichten Aufruf schlägt das Bündnis „Solidarisch geht anders!“ konkrete Maßnahmen für die Bereiche Gesundheit, materielle Sicherheit, Sorgearbeit, gleiche Rechte für alle und Klimagerechtigkeit vor. Die Abkehr von der Gewinnorientierung in Krankenhäusern zählen ebenso dazu wie Investitionen in soziale Infrastruktur, die Umverteilung von Reichtum und globale Bewegungsfreiheit.
Die Kampagne schließt damit an mehrere zivilgesellschaftliche Initiativen (1) an, die mit ähnlicher inhaltlicher Stoßrichtung in den letzten Wochen an die Öffentlichkeit gingen. Diese Impulse will die Kampagne mit einem breiten, themen- und bewegungsübergreifenden Bündnis auf die Straße tragen. Bis zur Bundestagswahl im Herbst sollen mehrere thematische Aktionstage die Forderungen in der Öffentlichkeit sichtbar machen und so Druck entfalten. Den Auftakt bildet eine gesundheitspolitische Aktionswoche vom 8.-16. Juni. Am 4.9.2021 schließt sich die Kampagne der bundesweiten Demonstration des #unteilbar-Bündnisses an. Alle Aktionen werden corona-konform durchgeführt.
Unterstützt wird das Bündnis unter anderem von Oxfam, Medico International, den Bewegungsnetzwerken Seebrücke, Fridays for Future und Ende Gelände sowie von zahlreichen Personen aus Kultur und Wissenschaft.
„In der Corona-Krise haben wir gemerkt: Profitlogik und Ausgrenzung sind das eigentliche Problem. Sie verursachen soziale Missstände, die nicht verschwinden werden, wenn die Infektionszahlen sinken“, sagt Tobias Hauschild von Oxfam Deutschland. „Darum brauchen wir nicht nur Impfstoff für alle, um aus der Corona-Pandemie zu kommen, sondern eine solidarische Krisenbewältigung, die gleichzeitig den Weg in eine sozial und ökologisch gerechte Wirtschaft ermöglicht.“
„Während in Europa die Neuinfektionen sinken und die Impfkampagnen wirken, haben Menschen in vielen Ländern der Welt keinen ausreichenden Zugang zu Impfstoffen, und die Fallzahlen und Todeszahlen steigen besonders in Südasien täglich“, sagt Dr. Andreas Wulf von medico international. „Um die Pandemie global und gerecht zu bekämpfen, ist die Freigabe von Patenten und rascher Technologietransfer essenziell. Es ist ein Skandal, dass Deutschland und die EU seit acht Monaten den Antrag von Indien und Südafrika bei der WTO auf Aussetzung der Patente für Impfstoffe, Medikamente und Diagnostika blockieren.“
„Menschen auf der Flucht werden in Lagern und Sammelunterkünften unter unwürdigen Bedingungen und ohne Schutz vor COVID-19 Infektionen festgehalten“, sagt Laura Kettel von der Seebrücke. „Mindestens 685 Menschen sind diesen Jahr bereits im Mittelmeer ertrunken. Um diese Ungerechtigkeit zu stoppen, streiten wir für sichere Fluchtwege und die Entkriminalisierung der zivilen Seenotrettung sowie für globale Bewegungsfreiheit – für alle.“
Hintergrundinfo:
Der Oxfam Bericht „Der Ungleichheitsvirus“ zeigt, wie die Corona-Pandemie soziale Ungleichheit verschärft und warum die Lösung in einem gerechten Wirtschaftssystem liegt.
https://www.oxfam.de/ueber-uns/publikationen/oxfams-bericht-covid-19-auswirkungen-ungleichheitsvirus
(1) Andere zivilgesellschaftliche Initiativen für eine solidarischen Krisenbewältigung
Siehe unter anderem der Offene Brief „Reichtum umverteilen“ des Bündnisses „Wer hat der gibt“ (vom 28.4.2021), https://werhatdergibt.org/offenerbrief/
das Dialogpapier von ver.di, Fridays for Future und dem Bündnis #unteilbar
„Für eine solidarische und nachhaltig lebenswerte Gesellschaft –jetzt!“ (vom 5.5.2021)
https://www.verdi.de/++file++60926a5721efb44d612385e7/download/210429_Dialogpapier%20Aktivta%CC%88ten%20FFF_verdi_unteilbar.pdf
sowie der „Aufruf für Umverteilung und eine gerechte Gesellschaft“ von ver.di und anderen (vom 17.5.2021), https://www.verdi.de/++file++60a2291f21efb44d61238676/download/Aufruf%20-%20Die%20Krise%20bew%C3%A4ltigen.pdf
Kampagnenwebseite und Aufruf: www.solidarischgehtanders.org
Social Media:
Twitter: @SolidarischGeht
Instagram: @solidarischgehtanders
Facebook: solidarischgehtanders2021
Das Bündnis:
Die Kampagne wird getragen von 350.org, Afrique Europe Interact, Attac, ausgeCO2hlt, BUKO, Die offene Gesellschaft, Ende Gelände, Europe Must Act, Fridays for Future, Konzeptwerk Neue Ökonomie, Netzwerk Oekonomischer Wandel, Medico international, NaturFreunde, Oxfam Deutschland, Robin Wood, Sea-Watch, Seebrücke, Umweltinstitut München.
Mehr zu weiteren unterstützenden Organisationen und Einzelpersonen unter: www.solidarischgehtanders.org/#bündnis
Pressekontakt:
Kampagnen-Kontakt „Solidarisch geht anders“:
presse@solidarischgehtanders.org
Dorothee Häußermann:
Tel: 0179 437 9352
Oxfam Deutschland e.V.:
Tobias Hauschild, Leiter Soziale Gerechtigkeit
Tel.: +49 30 45 30 69 630
Mobil: 0176 227 40 800
Email: thauschild@oxfam.de
Medico International e.V.:
Dr. Andreas Wulf, MD, Referent Globale Gesundheit
Tel: +49 30 6293 2933
Mobil: 0157 7395 4337
Email: wulf@medico.de
Seebrücke:
Laura Kettel
Tel: 0157 84742482
Email: press@seebruecke.org
Konzeptwerk Neue Ökonomie:
Ruth Krohn
Tel: 0151 67506242
Email: presse@knoe.org
Ende Gelände:
Email: sozial-oekologisch@ende-gelaende.org