Pressemitteilung vom 24.10.2018; 16.50 Uhr

Tausende Menschen auf dem Weg zu Protest-Camp in Kerpen-Manheim – Veranstalter halten Ablehnungsgrund für Fläche in Niederzier vorgeschoben – Ablauf Aktionswochenende – Pressemappe online

Kerpen-Buir 24.10.2018

Mit der Abfahrt des Sonderzugs in Prag beginnt morgen die diesjährige Ende Gelände Aktion (25.-29.10.) Der ausgebuchte Zug fährt über Prag, Berlin, Dresden, Leipzig und Hannover und bringt über tausend Aktivist*innen ins Rheinische Braunkohlerevier. Weitere tausend Menschen sind in Bussen zu einem Protest-Camp in Kerpen-Manheim unterwegs, das gerade aufgebaut wird; eine vierstellige Zahl von Aktiven wird individuell anreisen. Sie alle sind entschlossen, die Kohle-Infrastruktur rund um den Tagebau Hambach blockieren und damit für Klimagerechtigkeit und den sofortigen Kohleausstieg einzutreten.

„Es könnte die größte Massenaktion zivilen Ungehorsams werden, die das Rheinischen Braunkohlerevier je gesehen hat“, sagte Karolina Drzewo, Pressesprecherin von Ende Gelände. „Wenn die Regierung die historisch einmalige Chance verpatzt, die globale Erwärmung zu stoppen, müssen wir selbst Geschichte machen.“

Die Veranstalter*innen hatten keine polizeiliche Genehmigung für eine Fläche in Niederzier bekommen, auf der sie das Camp errichten wollten. (Details in unserer gestrigen PM: https://www.ende-gelaende.org/news/pressemitteilung-ende-gelaende-beginnt-mit-campaufbau-tausende-zu-kohle-blockaden-erwartet/ ). Das Verwaltungsgericht Aachen bekräftigte gestern Nachmittag den Ablehnungsbescheid der Polizei und führt Naturschutzgründe für die Entscheidung an.

Karolina Drzewo, Pressesprecherin von Ende Gelände, hält diese Argumentation für vorgeschoben. „Naturschutz ist uns wichtig. Allerdings ist es absurd, dass uns aus ökologischen Gründen verboten wird, auf einer Wiese zu zelten, während RWE nebendran ganz legal die Landschaft abbaggert.“

Bereits im letzten November war ein Ende-Gelände Camp aus anderen Gründen untersagt worden.

Ablauf des Wochenendes

Am Freitag, den 26.10.2018 um 11.30 Uhr findet auf dem Camp ein öffentliches Aktionstraining statt, bei dem Sie gerne filmen und fotografieren können. Im Anschluss daran, um ca 12.15 Uhr, laden wir Sie zu einem Aktions-Briefing ein, das wir besonders den Journalist*innen empfehlen, die Aktivist*innen in die Aktion begleiten möchten. (Ort: Alter Sportplatz Manheim, Berrendorfer Str./ Friedensstraße)

Nach gründlicher Vorbereitung am Freitag werden die Aktionsgruppen am Samstag in der Frühe starten. Ziel ist es, die Blockaden bis Sonntag zu halten und so den klimaschädlichen Tagebaubetrieb für ein bis zwei Tage lahmzulegen. Wenn Sie an einer Berichtserstattung interessiert sind, werden wir Sie über genauen Zeitpunkt und Aktionsorte kurzfristig informieren.

Ende Gelände erhält Unterstützung von Umweltverbänden: Am Samstag, den 26.10.2018 ab 9 Uhr rufen Campact, 350.org und das Umweltinstitut München zu der Demonstration „Ende Gelände für die Kohle“ in Buir auf. Außerdem unterzeichneten 19 Organisationen, darunter der BUND und Oxfam Deutschland eine Solidaritätserklärung mit Ende Gelände: https://www.ende-gelaende.org/freundinnen/#Solidarit%C3%A4tserkl%C3%A4rung

In einer Pressemappe haben wir den politischen Hintergrund der Ende Gelände Proteste sowie alle praktischen Infos für Sie zusammengefasst: https://www.ende-gelaende.org/wp-content/uploads/2018/10/Pressemappe-Ende-Gel%C3%A4nde-2018.pdf

Kontakt:
presse@ende-gelaende.org

Karolina Drzewo: 0049 152 04560800
Selma Richter: 0049 157 87414171

Fotos: https://www.flickr.com/photos/133937251@N05/albums